Die Wahrheit des tibetischen Buddhismus

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Sexuelle Skandale der Lamas und Rinpoches

über die Dalai Lamas

Bevor der Buddhismus in Tibet eingeführt wurde, hatten die Tibetaner "Bön" als Volksglauben gehabt. Bön verehrt Geister, Gespenster und Götter, um ihren Segen zu erhalten. Bön gehört also zu lokalen Volksglauben.

Während der chinesischen Tang Dynastie, führte der tibetische König Songtsän Gampo den Buddhismus in Tibet ein und machte ihn zur Staatsreligion. Der sogenannte "Buddhismus" ist aber tantrischer Buddhismus, der sich in der Spätzeit des indischen Buddhismus ausbreitet. Der tantrische Buddhismus wird auch "linkshändigen Pfad" genannt, weil er die tantrische sexuelle Praxis macht. Um zur tibetischen Kultur zu passen, wird der tantrische Buddhismus mit "Bön" gemischt. Er wird dann noch exzessiver wegen dessen Glaubens an Geister und Gespenster.

Der tantrische Meister Atiśa lehrte die tantrische Sex heimlich. Padmasambhava lehrte sie dann aber offen. Der tibetische Buddhismus weichte nicht nur von buddhistischen Lehren ab, sondern auch von buddhistischer Form. Der tibetische Buddhismus gehört nicht zum Buddhismus und muss "Lamaismus" genannt.

   
                  Protokoll einer Verhandlung von Marte-Micaela Riepe

 

 
 
 
(Lamas who practice the copulative Tantra are NOT Buddhists!)


TK. comments: Keep your steps forward, Michaela, don’t be stricken down, don’t stay where you are and cry. We learn always something from everything, even if the things “seem to go wrong”.

It’s not easy to fight against lamas and their followers, since the XIV Dalai Lama spreads out the Lamaism all over the world succesfully. You have to think positively as you always do. Don’t be depressed. Don’t doubt yourself. It’s no doubt that you are a BRAVE and GREAT fighter and truth speaker. You could and can help a lot of women who are suffering under lamas and tantric sexual practice.

Please go forward. Nothing can stop our steps to show the true color of Lamaism. Please confirm yourself. All you have done and do is helpful and contributive. The good things you have done (brought the truth of tantric sexual practice to light) are stored as seeds in your Alayavijnana. Someday It will bring good things back to you. Das ist also die RICHTIGE Lehre der Ursache und Wirkung. Es ist KEINE Theorie, sondern WAHRHEIT des Alls. Wer ist Dein Richter, der sich für gut oder schuld entscheidet? Kein anderer als Dein Alayavijnana.

Ich wünsche Dir Tapferkeit und Tapferkeit und Tapferkeit. Please remember and believe you are a great woman who protects others. Oneday you will deserve what you have to be deserved.


Protokoll einer Verhandlung von Marte-Micaela Riepe


Ich weiß, Viele von Euch warten gespannt auf das Resultat der Verhandlung gegen mich vor dem Landgericht Mannheim am letzten Mittwoch (27. 3. 2013). Ich weiß, Ihr Alle habt auf ein Resultat gehofft, was es mir ermöglichen würde, meine Geschichte wieder erzählen zu können, aus vielerlei Gründen.

Nun sieht es ganz anders aus. Die einstweilige Verfügung wurde im gesamten Umfang bestätigt und ich habe dem zugestimmt. Wofür ich mich jetzt zutiefst schäme. Doch der Reihe nach:

Ich bin guten Mutes nach Mannheim gefahren, weil ich überzeugt davon war, meine Argumente könnten den Richter dazu bewegen, einige der mir untersagten Formulierungen wieder zuzulassen. Die einstweilige Verfügung ist ja ohne meine Anhörung zustande gekommen, weil angeblich Gefahr im Verzug war. Ich hatte zur Vertiefung des Verständnisses meiner komplexen Erfahrungen und Reflektionen an den Vorsitzenden Richter einige Briefe geschrieben, die er wirklich gelesen hat, ohne es zu müssen; denn vor dem Landgericht herrscht Anwaltszwang und nur anwaltliche Korrespondenz ist zur Kenntnis zu nehmen. Ich weiß, dass ich zu diesem Richter eine Bindung aufgebaut habe durch das Briefeschreiben, eine Illusion von Vertrauen zu ihm entstand in mir, eben weil ich so viel von meiner Geschichte preisgegeben hatte. Heute ist mir klar, ich hätte die Verhandlung nach Berlin holen müssen, um überhaupt eine Chance gehabt zu haben, so, wie ich es zu Anfang wollte. Das habe ich versäumt. Ich vertraue halt gern und will mir auch diese kostbare Fähigkeit nicht zerstören lassen durch einige schlechte Erfahrungen.

Dazu kam, dass mir Prozesskostenhilfe bewilligt worden war, wofür ich sehr dankbar bin, ich hätte mich sonst bei meinem Anwalt verschuldet und das nicht zu knapp. Er ist eh ein Hero, weil nur er bereit war, meine Sache zu vertreten und viel Arbeit zu investieren, ohne zu wissen, ob und wie er je bezahlt werden würde. Sonst wäre ein Versäumnisurteil gegen mich ergangen, wie vom Anwalt Ole Nydahls beantragt. Keine Ahnung, was das bedeutet, doch sicher nichts Gutes.

Hier möchte ich eine Bemerkung des Vorsitzenden Richters vorwegnehmen, er sagte zu mir: „Sie haben den Anwalt der Gegenseite in diese Verhandlung gezwungen.“

Bemerkenswert. Hieße also, ich hätte auf die Chance verzichten sollen, für meine Meinungsfreiheit eintreten zu können und die einstweilige Verfügung von vornherein als endgültig akzeptieren sollen? Warum? Damit Rechtsfrieden herrscht? Ich bin plötzlich die Täterin, ich zwinge den armen „Verleumdeten“ zu dieser Verhandlung gegen mich? Hätte ich doch stillgehalten und unterschrieben, dann säßen wir hier nicht. Wie gesagt, eine bemerkenswerte Rechtsauffassung. Ich nehme das kühl zur Kenntnis.

Einmal abgesehen davon, dass der Verhandlungstag chaotisch begann – der Termin musste um mehr als eine Stunde verschoben werden, da mein Anwalt in einem ICE saß, dessen Triebwerke versagten und er evakuiert werden musste, wovon er mich morgens gegen sechs Uhr telefonisch informierte und danach wirklich Alles unternahm, um die Verhandlung noch möglich zu machen; denn schließlich war ich, auch ohne persönliche Ladung, in Mannheim angereist – werde ich erzählen, wie ich ihn erlebt habe, ohne zu beanspruchen, über Tatsachen oder objektive Wahrheiten zu berichten. I learnt a lot, didn´t I?

Doch ich bin eine sehr intuitive Frau, daran gewöhnt, Stimmungen, Atmosphäre und Körpersprache zu erspüren und zu lesen, was einerseits meine natürliche Begabung ist und andererseits aus den schrecklichen Erfahrungen resultiert, die ich in den letzten Jahren gemacht habe. Gefahr, Angst und Entsetzen lassen uns zu Meisterinnen der Intuition werden, deren Überleben davon abzuhängen scheint, ob wir Situationen richtig bewerten, Freund und Feind zu unterscheiden wissen und in der Lage sind, blitzschnell zu reagieren. Das zeichnet Opfer aus, das zeichnet Überlebende aus. Wir sind in gewisser Weise unheimlich in den Augen Anderer und es umgibt uns eine Aura des „Noli me tangere“. Dies ist nur eine der Ursachen dafür, dass sich niemand gern mit Opfern identifiziert, auch und gerade Vertreter der Rechtssprechung nicht. Das bleibt diesen natürlich unbewusst. Sie rationalisieren dann ihr Unbehagen am Erleben und an der Ausstrahlung der Opfer durch die Nichtbeweisbarkeit ihrer Leiden, dessen, was ihnen angetan wurde. Dazu bietet unser Rechtssystem ihnen alle Möglichkeiten.

Soweit meine Reflektionen. Ich stelle hier nicht die Frage nach Schuld. Ich rede nicht von Täterjustiz. Es handelt sich vielmehr um eine Erklärung dafür, warum wir oft so fassungslos und dabei straf-und zivilrechtlich ungeschützt aus gerichtlichen Verhandlungen herauskommen. Nicht mehr, doch auch nicht weniger.

Die Verhandlung eröffnete zu meinem Erstaunen nicht der Vorsitzende Richter, sondern der Anwalt Ole Nydahls. Nachdem wir Platz genommen hatten, wandte er sich an ihn mit der kumpelhaften Frage: „Na, was macht Mannheim?“ Das klang nach einem vertrauten Umgang, was durchaus nicht verwunderlich ist, Mannheim und Heidelberg sind Nachbarstädte, man trifft sich bei Gericht, man trifft sich vielleicht auch bei gesellschaftlichen Anlässen. Man kennt sich, man mag sich. Daran ist Nichts falsch. Nur ich war hier falsch, das wurde mir schlagartig klar. Daran war nun Nichts mehr zu ändern; denn ich hatte ja versäumt, die Verhandlung nach Berlin zu holen.

Dann trug der Vorsitzende Richter seine schriftlich vorbereiteten Ergebnisse vor, durchaus abwägend, gedankenvoll und differenziert. Doch mit jedem Wort, mit jedem Satz wurde mir bewusster, dass ich gar nicht hätte anreisen müssen. Er trug eben Ergebnisse vor, die nicht mehr verhandelbar waren. Himmel, war ich naiv! Es war vollumfänglich die einstweilige Verfügung, die bestätigt werden sollte. Und dann passierte etwas Seltsames, was ich schon lange nicht mehr erlebt hatte: Etwas in mir gab auf. Der Druck war zu groß, der sich aufgebaute und zum ersten Mal nach langer Zeit glaubte ich wieder, es gäbe keine Alternativen. Das ist immer falsch, doch ich war wie blockiert.

Um zu retten, was nicht zu retten war, fragte ich den Richter, was denn mit den anderen Opfern tantrischer Rituale sei, die sich an mich wandten und die über völlig identische Erfahrungen sprachen, mit Ole Nydahl und auch mit anderen Lamas des tantrisch-tibetischen Lamaismus, und für die ich schließlich im Internet schriebe, um ihnen womöglich aus ihrer Unkenntnis und Verzweiflung herauszuhelfen. Keine Antwort, wirklich keine, er schwieg einfach.

Ich stellte noch weitere Fragen bezogen auf seine Interpretation meiner Äußerungen und versuchte händeringend, rituellen Missbrauch von sexuellem Missbrauch und Vergewaltigung abzugrenzen, was ja auch im Ergebnis der Enquete-Kommision des Deutschen Bundestages vor etwa zwanzig Jahren zum Ausdruck kommt: Auf die ursprüngliche Forderung einiger Experten, einen eigenen Straftatbestand des „rituellen Missbrauchs“ zu installieren, antwortete die Kommission, dass ritueller Missbrauch dem Straftatbestand der schweren Körperverletzung zu subsumieren sei und keinen eigenen Straftatbestand benötige. Mit sexuellem Missbrauch und Vergewaltigung hat das Nichts zu tun. Dies war der Grund, weswegen ich Ole Nydahl wegen schwerer Körperverletzung angezeigt hatte. Die Ermittlungen sind inzwischen eingestellt, zum Teil mit Begründungen, mit denen ich leben kann. Konzidiert wurde immerhin, dass eine Tat stattgefunden hat, auch wenn man gegenüber Ole Nydahl keinen Tatnachweis erbringen könne und er daher mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht verurteilt werden würde. Das ist ok und das ist sogar schon Viel, wenn man bedenkt, wie von interessierter Seite versucht wurde, den Tatvorwurf, die Beschreibung der Tat in den Bereich eines Wahns zu bugsieren.

Es nützte Alles nichts und ich hatte den Eindruck, meine Fragen würden zunehmend unangenehmer, was sich auch darin äußerte, dass der Vorsitzende Richter sein Gesicht immer mehr zum Anwalt des Klägers wandte, selbst wenn er meine Fragen beantwortete, ein Ausdruck dessen, wo er sich sicher, wo er sich komfortabel fühlte. Bei mir nun sicherlich nicht.

Der gefühlte Gipfel war dann seine wirklich gänzlich unverstellte und spontane Äußerung zur Frage meines Anwalts, ob er denn wisse, dass sich Ole Nydahl in der Öffentlichkeit damit brüste, mehr als fünfhundert Frauen gehabt zu haben. Er sagte doch tatsächlich: „Aber das ist doch schön! Wenn Beide etwas davon haben, dann ist es doch schön!“ Also entweder er verfügt über einen idealistisch völlig überhöhten hedonistischen Lebensstil bezogen auf sexuelles Verhalten, was ich natürlich nicht weiß, und identifiziert sich daher mit dem Verhalten Ole Nydahls oder bzw. und er kann daher nicht akzeptieren, dass ein spiritueller Lehrer einem anderen moralischen Kodex unterliegen sollte, eher wie ein Arzt oder Therapeut, was ja auch in der buddhistischen Community diskutiert wird. Die Beziehung zwischen Guru und Schülerin ist systemisch immer ungleich, auch wenn Ole Nydahl etwas Anderes behauptet, was er ja auf Grund seiner geheimen tantrischen Gelübde auch muss. Hier höre ich schon wieder: Geheime tantrische Gelübde! Nein, ich doch nicht! Üble Nachrede! Erbärmlich, lassen wir das.

Kurz und gut, nachdem nun hinreichend klar gemacht worden war, dass es inhaltlich überhaupt keinen Spielraum gäbe, wurde vorgeschlagen, über einen Vergleich zu verhandeln und der Richter und die Beisitzer verließen den Raum. Es ging zivilisiert zu und ich stimmte doch wahrhaftig dem Vergleich zu, die einstweilige Verfügung in Gänze als endgültig zu akzeptieren, während Ole Nydahls Anwalt sich bereit erklärte, auf alle Forderungen gegen mich zu verzichten bis auf etwa 180,- EU, die ich ja abstottern könne, und den Titel zurückzunehmen, den er gegen mich erwirkt hatte. Da saß ich nun. Ich war in diesem Augenblick nicht geistesgegenwärtig, die Situation schien, wie gesagt, ohne Alternative.

Der Richter betrat den Raum, dann ging Alles sehr schnell. Der Vergleich wurde fixiert und die Verhandlung geschlossen. Alle erhoben sich und Richter und Beisitzer lächelten mich plötzlich voller Herzlichkeit an – was war ich doch ein braves Mädchen –, wo sie noch während der zunehmend hartnäckigen Fragen meinerseits meinen Blick vermieden hatten. Ich lächelte nicht zurück. Es war seltsam, das Lächeln auf ihren Gesichtern sterben zu sehen. Wir verabschiedeten uns vom Anwalt der Gegenseite und tranken noch einen Kaffee am Bahnhof, bis unsere Züge kamen. Wie dankbar war ich meinem Anwalt Markus Kompa dafür, dass er mir beigestanden hatte. Doch innerlich war ich ganz leer, obwohl ich nach Außen sicher normal wirkte.

Als ich im Zug saß – ich fahre für mein Leben gern Zug –, begannen Tränen an meinen Wangen herabzulaufen. Seltsam, warum? Ich war sicher nicht gekränkt vom Verhalten des Richters, auch nicht vom Ergebnis der Verhandlung. Ich hatte ja damit gerechnet, dass es so sein könnte, auch wenn ich mir etwas Anderes gewünscht hatte. Warum weinte ich also? Ihr sollt dazu wissen, ich denke nicht mehr. Daher konnte ich auch nicht durch Gedanken auf die Spur meiner Traurigkeit kommen und musste darauf warten, dass eine Eingebung, ein Gedankenblitz mich „ergriff“. Und dann wurde ich ergriffen von einer unglaublichen Scham. Was hatte ich getan? Warum hatte ich dem Vergleich zugestimmt und mich so billig verkauft? Warum habe ich nicht dem Richter die Verantwortung übergeben und ihn ein Urteil gegen mich fällen lassen, auch wenn mich das mit tausenden von Euro Schulden belastet hätte? Warum bin ich so leicht zur Komplizin geworden? Und um nichts Anderes handelt es sich dabei. Ein Urteil wäre so wichtig gewesen und ich hab´s vermasselt.

It´s nobody´s fault but mine.

(Tantric sexual practice is not Buddhist Dharma!)


Die Dalai Lamas

»Die Dalai Lamas werden von ihren Anhängern als fortgeschrittene Mahayana Bodhisattvas angesehen, mitfühlende Wesen, die sozusagen ihren eigenen Eintritt in das Nirvana zurückgestellt haben, um der leidenden Menschheit zu helfen. Sie sind demnach auf einem guten Wege zur Buddhaschaft, sie entwickeln Perfektion in ihrer Weisheit und ihrem Mitgefühl zum Wohle aller Wesen. Dies rechtertigt, in Form einer Doktrin, die soziopolitische Mitwirkung der Dalai Lamas, als Ausdruck des mitfühlenden Wunsches eines Bodhisattvas, anderen zu helfen.«

?Hier sollten wir zwei Dinge feststellen, die der Dalai Lama nicht ist: Erstens, er ist nicht in einem einfachen Sinne ein ?Gott-König?. Er mag eine Art König sein, aber er ist kein Gott für den Buddhismus. Zweitens, ist der Dalai Lama nicht das ?Oberhaupt des Tibetischen Buddhismus? als Ganzes. Es gibt zahlreiche Traditionen im Buddhismus. Manche haben ein Oberhaupt benannt, andere nicht. Auch innerhalb Tibets gibt es mehrere Traditionen. Das Oberhaupt der Geluk Tradition ist der Abt des Ganden Klosters, als Nachfolger von Tsong kha pa, dem Begründer der Geluk Tradition im vierzehnten/fünfzehnten Jahrhundert.«

Paul Williams, »Dalai Lama«, in
Clarke, P. B., Encyclopedia of New Religious Movements
(New York: Routledge, 2006), S. 136.

Regierungsverantwortung
der Dalai Lamas

?Nur wenige der 14 Dalai Lamas regierten Tibet und wenn, dann meist nur für einige wenige Jahre.?

(Brauen 2005:6)

»In der Realität dürften insgesamt kaum mehr als fünfundvierzig Jahre der uneingeschränkten Regierungsgewalt der Dalai Lamas zusammenkommen. Die Dalai Lamas sechs und neun bis zwölf regierten gar nicht, die letzten vier, weil keiner von ihnen das regierungsfähige Alter erreichte. Der siebte Dalai Lama regierte uneingeschränkt nur drei Jahre und der achte überhaupt nur widerwillig und auch das phasenweise nicht allein. Lediglich der fünfte und der dreizehnte Dalai Lama können eine nennenswerte Regieruagsbeteiligung oder Alleinregierung vorweisen. Zwischen 1750 und 1950 gab es nur achtunddreißig Jahre, in denen kein Regent regierte!«

Jan-Ulrich Sobisch,
Lamakratie - Das Scheitern einer Regierungsform (PDF), S. 182,
Universität Hamburg

Der Fünfte Dalai Lama,
Ngawang Lobsang Gyatso

Der Fünfte Dalai Lama, Ngawang Lobsang Gyatso

?Der fünfte Dalai Lama, der in der tibetischen Geschichte einfach ?Der Gro?e Fünfte? genannt wird, ist bekannt als der Führer, dem es 1642 gelang, Tibet nach einem grausamen Bürgerkrieg zu vereinigen. Die ?ra des fünften Dalai Lama (in etwa von seiner Einsetzung als Herrscher von Tibet bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts, als seiner Regierung die Kontrolle über das Land zu entgleiten begann) gilt als pr?gender Zeitabschnitt bei der Herausbildung einer nationalen tibetischen Identit?t - eine Identit?t, die sich im Wesentlichen auf den Dalai Lama, den Potala-Palast der Dalai Lamas und die heiligen Tempel von Lhasa stützt. In dieser Zeit wandelte sich der Dalai Lama von einer Reinkarnation unter vielen, wie sie mit den verschiedenen buddhistischen Schulen assoziiert waren, zum wichtigsten Beschützer seines Landes. So bemerkte 1646 ein Schriftsteller, dass dank der guten Werke des fünften Dalai Lama ganz Tibet jetzt ?unter dem wohlwollenden Schutz eines wei?en Sonnenschirms zentriert? sei; und 1698 konstatierte ein anderer Schriftsteller, die Regierung des Dalai Lama diene dem Wohl Tibets ganz so wie ein Bodhisattva - der heilige Held des Mahayana Buddhismus - dem Wohl der gesamten Menschheit diene.?

Kurtis R. Schaeffer, »Der Fünfte Dalai Lama Ngawang Lobsang Gyatso«, in
DIE DALAI LAMAS: Tibets Reinkarnation des Bodhisattva Avalokite?vara,
ARNOLDSCHE Art Publishers,
Martin Brauen (Hrsg.), 2005, S. 65

Der Fünfte Dalai Lama:
Beurteilungen seiner Herrschaft I

?Gem?? der meisten Quellen war der [5.] Dalai Lama nach den Ma?st?ben seiner Zeit ein recht toleranter und gütiger Herrscher.?

Paul Williams, »Dalai Lama«, in
(Clarke, 2006, S. 136)

?Rückblickend erscheint Lobsang Gyatso, der ?Gro?e Fünfte?, dem Betrachter als überragende, allerdings auch als widersprüchliche Gestalt.?

Karl-Heinz Golzio / Pietro Bandini,
»Die vierzehn Wiedergeburten des Dalai Lama«,
O.W. Barth Verlag, 1997, S. 118

»Einmal an der Macht, zeigte er den anderen Schulen gegenüber beträchtliche Großzügigkeit. […] Ngawang Lobsang Gyatso wird von den Tibetern der ›Große Fünfte‹ genannt, und ohne jeden Zweifel war er ein ungewöhnlich kluger, willensstarker und doch gleichzeitig großmütiger Herrscher.«

Per Kvaerne, »Aufstieg und Untergang einer klösterlichen Tradition«, in:
Berchert, Heinz; Gombrich, Richard (Hrsg.):
»Der Buddhismus. Geschichte und Gegenwart«,
München 2000, S. 320

Der Fünfte Dalai Lama:
Beurteilungen seiner Herrschaft II

?Viele Tibeter gedenken insbesondere des V. Dalai Lama bis heute mit tiefer Ehrfurcht, die nicht allein religi?s, sondern mehr noch patriotisch begründet ist: Durch gro?es diplomatisches Geschick, allerdings auch durch nicht immer skrupul?sen Einsatz machtpolitischer und selbst milit?rischer Mittel gelang es Ngawang Lobzang Gyatso, dem ?Gro?en Fünften?, Tibet nach Jahrhunderten des Niedergangs wieder zu einen und in den Rang einer bedeutenden Regionalmacht zurückzuführen. Als erster Dalai Lama wurde er auch zum weltlichen Herrscher Tibets proklamiert. Unter seiner ?gide errang der Gelugpa-Orden endgültig die Vorherrschaft über die rivalisierenden lamaistischen Schulen, die teilweise durch blutigen Bürgerkrieg und inquisitorische Verfolgung unterworfen oder au?er Landes getrieben wurden.

Jedoch kehrte der Dalai Lama in seiner zweiten Lebenshälfte, nach Festigung seiner Macht und des tibetischen Staates, zu einer Politik der Mäßigung und Toleranz zurück, die seinem Charakter eher entsprach als die drastischen Maßnahmen, durch die er zur Herrschaft gelangte. Denn Ngawang Lobzang Gyatso war nicht nur ein Machtpolitiker und überragender Staatsmann, sondern ebenso ein spiritueller Meister mit ausgeprägter Neigung zu tantrischer Magie und lebhaftem Interesse auch an den Lehren anderer lamaistischer Orden. Zeitlebens empfing er, wie die meisten seiner Vorgänger, gebieterische Gesichte, die er gegen Ende seines Lebens in seinen ›Geheimen Visionen‹ niederlegte.«

(Golzio, Bandini 1997: 95)

Der Dreizehnte Dalai Lama,
Thubten Gyatso

Der Dreizehnte Dalai Lama, Thubten Gyatso

?Ein anderer, besonders wichtiger Dalai Lama war der Dreizehnte (1876-1933). Als starker Herrscher versuchte er, im Allgemeinen ohne Erfolg, Tibet zu modernisieren. ?Der gro?e Dreizehnte? nutzte den Vorteil des schwindenden Einflusses China im 1911 beginnenden Kollaps dessen Monarchie, um faktisch der vollst?ndigen nationalen Unabh?ngigkeit Tibets von China Geltung zu verschaffen. Ein Fakt, den die Tibeter von jeher als Tatsache erachtet haben.?

Paul Williams, »Dalai Lama«, in
(Clarke, 2006, S. 137)

?Manche m?gen sich vielleicht fragen, wie die Herrschaft des Dalai Lama im Vergleich mit europ?ischen oder amerikanischen Regierungschefs einzusch?tzen ist. Doch ein solcher Vergleich w?re nicht gerecht, es sei denn, man geht mehrere hundert Jahre in der europ?ischen Geschichte zurück, als Europa sich in demselben Zustand feudaler Herrschaft befand, wie es in Tibet heutzutage der Fall ist. Ganz sicher w?ren die Tibeter nicht glücklich, wenn sie auf dieselbe Art regiert würden wie die Menschen in England; und man kann wahrscheinlich zu Recht behaupten, dass sie im Gro?en und Ganzen glücklicher sind als die V?lker Europas oder Amerikas unter ihren Regierungen. Mit der Zeit werden gro?e Ver?nderungen kommen; aber wenn sie nicht langsam vonstatten gehen und die Menschen nicht bereit sind, sich anzupassen, dann werden sie gro?e Unzufriedenheit verursachen. Unterdessen l?uft die allgemeine Verwaltung Tibets in geordneteren Bahnen als die Verwaltung Chinas; der tibetische Lebensstandard ist h?her als der chinesische oder indische; und der Status der Frauen ist in Tibet besser als in beiden genannten L?ndern.?

Sir Charles Bell, »Der Große Dreizehnte:
Das unbekannte Leben des XIII. Dalai Lama von Tibet«,
Bastei Lübbe, 2005, S. 546

Der Dreizehnte Dalai Lama:
Beurteilungen seiner Herrschaft

?War der Dalai Lama im Gro?en und Ganzen ein guter Herrscher? Dies k?nnen wir mit Sicherheit bejahen, auf der geistlichen ebenso wie auf der weltlichen Seite. Was erstere betrifft, so hatte er die komplizierte Struktur des tibetischen Buddhismus schon als kleiner Junge mit ungeheurem Eifer studiert und eine au?ergew?hnliche Gelehrsamkeit erreicht. Er verlangte eine strengere Befolgung der m?nchischen Regeln, veranlasste die M?nche, ihren Studien weiter nachzugehen, bek?mpfte die Gier, Faulheit und Korruption unter ihnen und verminderte ihren Einfluss auf die Politik. So weit wie m?glich kümmerte er sich um die zahllosen religi?sen Bauwerke. In summa ist ganz sicher festzuhalten, dass er die Spiritualit?t des tibetischen Buddhismus vergr??ert hat.

Auf der weltlichen Seite stärkte er Recht und Gesetz, trat in engere Verbindung mit dem Volk, führte humanere Grundsätze in Verwaltung und Justiz ein und, wie oben bereits gesagt, verringerte die klösterliche Vorherrschaft in weltlichen Angelegenheiten. In der Hoffnung, damit einer chinesischen Invasion vorbeugen zu können, baute er gegen den Widerstand der Klöster eine Armee auf; vor seiner Herrschaft gab es praktisch keine Armee. In Anbetracht der sehr angespannten tibetischen Staatsfinanzen, des intensiven Widerstands der Klöster und anderer Schwierigkeiten hätte er kaum weiter gehen können, als er es tat.

Im Verlauf seiner Regierung beendete der Dalai Lama die chinesische Vorherrschaft in dem großen Teil Tibets, den er beherrschte, indem er chinesische Soldaten und Beamte daraus verbannte. Dieser Teil Tibets wurde zu einem vollkommen unabhängigen Königreich und blieb dies auch während der letzten 20 Jahre seines Lebens.«

Sir Charles Bell in (Bell 2005: 546-47)

Der Vierzehnte Dalai Lama,
Tenzin Gyatso

Der Vierzehnte Dalai Lama, Tenzin Gyatso

?Der jetzige vierzehnte Dalai Lama (Tenzin Gyatso) wurde 1935 geboren. Die Chinesen besetzten Tibet in den frühen 1950er Jahren, der Dalai Lama verlie? Tibet 1959. Er lebt jetzt als Flüchtling in Dharamsala, Nordindien, wo er der Tibetischen Regierung im Exil vorsteht. Als gelehrte und charismatische Pers?nlichkeit, hat er aktiv die Unabh?ngigkeit seines Landes von China vertreten. Durch seine h?ufigen Reisen, Belehrungen und Bücher macht er den Buddhismus bekannt, engagiert sich für den Weltfrieden sowie für die Erforschung von Buddhismus und Wissenschaft. Als Anwalt einer ?universellen Verantwortung und eines guten Herzens?, erhielt er den Nobelpreis im Jahre 1989.?

Paul Williams, »Dalai Lama«, in
(Clarke, 2006, S. 137)

Moralische Legitimation
der Herrschaft Geistlicher

Für Sobisch ist die moralische Legitimation der Herrschaft Geistlicher ?außerordentlich zweifelhaft?. Er konstatiert:

?Es zeigte sich auch in Tibet, da? moralische Integrit?t nicht automatisch mit der Zugeh?rigkeit zu einer Gruppe von Menschen erlangt wird, sondern allein auf pers?nlichen Entscheidungen basiert. Vielleicht sind es ?hnliche überlegungen gewesen, die den derzeitigen, vierzehnten Dalai Lama dazu bewogen haben, mehrmals unmi?verst?ndlich zu erkl?ren, da? er bei einer Rückkehr in ein freies Tibet kein politische Amt mehr übernehmen werde. Dies ist, so meine ich, keine schlechte Nachricht. Denn dieser Dalai Lama hat bewiesen, da? man auch ohne ein international anerkanntes politisches Amt inne zu haben durch ein glaubhaft an ethischen Grunds?tzen ausgerichtetes beharrliches Wirken einen enormen Einfluss in der Welt ausüben kann.?

Jan-Ulrich Sobisch,
Lamakratie - Das Scheitern einer Regierungsform (PDF), S. 190,
Universität Hamburg