Die Wahrheit des tibetischen Buddhismus

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Sexuelle Skandale der Lamas und Rinpoches

über die Dalai Lamas

Bevor der Buddhismus in Tibet eingeführt wurde, hatten die Tibetaner "Bön" als Volksglauben gehabt. Bön verehrt Geister, Gespenster und Götter, um ihren Segen zu erhalten. Bön gehört also zu lokalen Volksglauben.

Während der chinesischen Tang Dynastie, führte der tibetische König Songtsän Gampo den Buddhismus in Tibet ein und machte ihn zur Staatsreligion. Der sogenannte "Buddhismus" ist aber tantrischer Buddhismus, der sich in der Spätzeit des indischen Buddhismus ausbreitet. Der tantrische Buddhismus wird auch "linkshändigen Pfad" genannt, weil er die tantrische sexuelle Praxis macht. Um zur tibetischen Kultur zu passen, wird der tantrische Buddhismus mit "Bön" gemischt. Er wird dann noch exzessiver wegen dessen Glaubens an Geister und Gespenster.

Der tantrische Meister Atiśa lehrte die tantrische Sex heimlich. Padmasambhava lehrte sie dann aber offen. Der tibetische Buddhismus weichte nicht nur von buddhistischen Lehren ab, sondern auch von buddhistischer Form. Der tibetische Buddhismus gehört nicht zum Buddhismus und muss "Lamaismus" genannt.

   
                  Swami-Abuse (5) 2. Yogaschülerin berichtet: Nichts höheres als den Guru und ihm alles unterstellt werden sollte: Dein Körper, dein Verstand, dein Herz und deine Seele

Swami-Abuse (5) 2. Yogaschülerin berichtet: Nichts höheres als den Guru und ihm alles unterstellt werden sollte: Dein Körper, dein Verstand, dein Herz und deine Seele

 

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Swami-Maheshwarananda-Watch


2. Yogaschülerin berichtet

Ich kam zu Swamiji, als ich 18 Jahre alt war. Ich wurde angezogen durch seine Bücher und durch die Weisheit des Yoga darin. Ich wollte mit Leidenschaft voranschreiten auf meinem spirituellen Weg, ich wollte mich so weit reinigen, dass mein innerer Spiegel mit Klarheit Gott reflektieren würde. Es wurde mir beigebracht, dass meine Seele von vielen Schichten Schmutz bedeckt sei und dass ich mit harter Arbeit meine Seele reinigen könne, indem ich langsam aber beständig gegen meine eigenen Wünsche, Gefühle, Verstand, Ego und den eigenen Körper vorgehen würde: Mit regelmäßiger Sadhana (Yoga Praxis) und unter der Führung des Erleuchteten Lehrers. Man brachte mir bei, dass ich im Gefängnis des Samsara lebte, von dem mich nur die Gnade eines Gurus befreien könne. Ich übte regelmäßig, und die Lehrinhalte, die man mir anbot, saugte ich auf wie ein Schwamm. Dann traf ich Swamiji Paramhans Maheshwarananda (damals hatte er erst drei Namen) in einem halbdunklen Raum. Er war in einer orangen Robe gekleidet und umgeben mit dem Geruch von glimmenden Räucherstäbchen. Ein Schleier von Mystik umgab die Szene, und die Kraft der Liebe der umgebenden Schüler war stark: Sie beugten sich vor ihm nieder und berührten seine Füße. Ich mochte das zwar gar nicht, aber ich wurde sofort unterwiesen, dass ich mein Karma reinigen und mein Ego disziplinieren würde, wenn ich mich in Ehrfurcht vor ihm verbeugen würde und seine Füße berühren würde. Ich empfing mein Mantra, passierte das Initiations-Ritual und wurde eine seiner Schülerinnen.

Ein Jahrlang wiederholte ich das Mantra mit großem Einsatz, ich nahm zudem an Satsangs teil, gab all mein verdientes Geld aus, um die Guru-Programme zu besuchen. Swami Maheshwarananda bemerkte mich mehrere Male und stellte mir einige Fragen. Bei den Satsangs hörten wir uns seine auf CD aufgenommenen Lehrveranstaltungen an und meditierten auf die Gurugita, die ständig wiederholte, dass es nichts höheres gibt als den Guru und das ihm alles unterstellt werden sollte: Dein Körper, dein Verstand, dein Herz und deine Seele.

Nach etwa einem Jahr, bei einem Seminar in Ungarn, sagte man mir, dass ich mich am Abend nach der Beendigung des Programms heimlich zusammen mit einigen anderen jungen Freundinnen in Swamiji’s Zimmer einfinden sollte.

Er stellte uns der Reihe nach auf und befahl uns, unsere Kleider auszuziehen und auf den Boden mit dem Gesicht zur Wand hinzusetzen und zu meditieren. Wir gehorchten alle ohne Widerspruch. Dann lud er jeden von uns, eine nach der anderen, in sein Bett ein. Ich war so verängstigt, dass ich versuchte, mich mithilfe meines Mantras zu beruhigen. Als ich an der Reihe war, fragte er mich, ob ich noch Jungfrau sei. Das war ich. Er berührte mich überall, und er wollte von mir, dass ich ihn berührte, er nahm meine hand und berührte sich damit und am Ende drückte er meinen Kopf nach unten zu seinem Penis und hielt mich fest, bis ich meinen Mund öffnete…

Dann forderte er uns alle zusammen auf, ihn zu stimulieren, und er verlangte, dass wir uns gegenseitig berühren sollten. Am Ende ejakulierte er in den Mund eines der Mädchen und nannte dies Prashad (heilige, gesegnete Speise).

Mir ist überhaupt nicht klar, wie es mir danach gelang, in mein Zimmer zu kommen, denn ich war in einem Schockzustand, der noch einige Tage danach anhielt. Ich versuchte, mir die Vorgänge damit zu erklären, dass dies Guru’s Gnade ist und dass dies zu unserem spirituellen Fortschritt geschehen war, eine Prüfung meiner Hingabe und meines Glaubens. Uns Mädchen war es nur erlaubt, untereinander darüber zu sprechen, und wir versuchten uns gegenseitig zu ermuntern, wussten wir doch, dass wir diese Prüfung zu bestehen hatten, um auf dem Pfad zu bleiben, den wir uns ausgesucht hatten. Wir hatten versprechen müssen, dass wir zu niemand anderem darüber sprechen dürften. Während des Seminars rief er uns noch einige Male zu sich, mit einem ähnlichen Szenario.

Es folgten Jahre, in den sich ähnliche Geschichten an verschiedenen Orten wiederholten. Manchmal war ich alleine mit ihm, manchmal mit noch einem Mädchen zusammen oder zu mehreren. Da ich noch eine Jungfrau war, sagte er mir, er würde mir meine Jungfräulichkeit nehmen, wenn ich mich ihm gänzlich hingeben würde und nach Wien ziehen würde, was er mir immer wieder vorschlug.

So blieb es in diesen sieben ganzen Jahren immer dabei, es gab kein Eindringen, aber oralen Sex mit dem Verschlucken seines Prashads, welches bei mir immer Übelkeit und Brechreiz verursachte. Niemals verlangte ich von mir aus ein Treffen. Ich wurde immer gerufen, und niemals genoss ich auch nur einen Moment dabei. Ich empfand es als tapas (Buße): Jene Sorte von Qual, die Karma hinwegspült und zur spirituellen Entwicklung beiträgt. Doch niemals empfand ich irgend einen spirituellen Segen oder eine spirituelle Energie dabei, Ich sah niemals das Licht, noch hatte ich eine erhebende spirituelle Erfahrung während dieser Begegnungen, obwohl Swamiji manchmal sagte, dass er mir Shakti Pat gegeben hatte. Ich dachte, dass ich spirituell so schlecht entwickelt war, dass es mir nicht gelang, etwas dabei zu fühlen. Die ganze Zeit kämpfe ich mit einem Gefühl von Abscheu, Erniedrigung und mit einer Menge von schlechten Gedanken über Swami Maheshwarananda. Die älteren Mitschüler, die ich um Hilfe bat, sagten, dass diese Gedanken und Emotionen nur eine Reflexion meiner eigenen Unreinheiten und meiner niedrigen spirituellen Entwicklung seien, und dass ich sie reinigen und auflösen sollte, denn negative Gedanken über den Guru würden schlechtes Karma nach sich ziehen.

Er sei rein, frei von Sünde und perfekt, und alles, was geschieht, ist nur sein göttliches Spiel, Lila, das uns Lektionen erteilt und uns unsere Schwächen und Unvollkommenheiten zeigt, die wir lösen sollten, um am Ende würdig zu sein für die spirituelle Vervollkommnung.

Aber mit dieser ganzen Qual floss alle meine Arbeit und meine Zeit in die Unterstützung meines Gurus, dem ich meinen Körper gewidmet hatte. Die Gelübde legte ich ab, weil er sie von mir forderte: Regelmäßige Sadhana, engagiertes Studieren, Teilnahme in vielen vielen Satsangs und Seminaren. Eigentlich fühlte ich mich so, als ob ich mich von Gott und von mir selbst entfernte, vom gesunden Menschenverstand und von meiner Seele. Darüber hinaus litt ich während der ganzen Zeit, die ich mit Swamiji auf dem Weg verbrachte, an langen und schmerzhaften Erkrankungen, obwohl ich ja noch jung war. Doch Swamiji stellte mich immer wieder in der Öffentlichkeit bloß und erniedrigte mich und schlug mich sogar. Ich interpretierte das als eine Lektion, mein Ego zu brechen, mein Karma zu übernehmen, als eine Hingebung an den Guru, für einen spirituellen Weg hin zu Gott.

Ich konnte es nicht mehr ertragen und entschied mich, auszuscheiden. Alle MitschülerInnen und Freunde versicherten mir, dass dies unmöglich sei, dass die Beziehung mit dem Guru für immer angelegt sei, dass ich furchtbares Karma für mich verursachen würde, und dass ich meinen spirituellen Weg und meine spirituelle Entwicklung für eine lange Zeit verlieren würde. Ich hatte außerhalb von Yoga im täglichen Leben keine anderen Freunde mehr, da man mir nahegebracht hatte, möglichst nur mit meinen Guru-Brüdern und –Schwestern Umgang zu haben, denn das wäre gut und richtig für meinen spirituellen Weg.

Ich habe es nie bereut, ausgetreten zu sein, ich bin lebendig und gesund, ich liebe mein Leben, ich liebe Gott und ich versuche, ihm in der Weise zu dienen, wie ich es kann.

Es ist extrem schwierig für mich, diese Zeugenaussage zu schreiben und nach Jahren des Schweigens, die ich in Angst verbracht habe, verrückt erklärt zu werden, wenn ich über meine Erfahrungen spreche. (Meine Ex-Yoga-Brüder und –Schwestern versuchten mir eine „freundliche“ Warnung zu geben). Ich hoffe wenigstens, dass dies jemandem hilft, der sich jetzt in der gleichen Situation befindet.



Die Dalai Lamas

»Die Dalai Lamas werden von ihren Anhängern als fortgeschrittene Mahayana Bodhisattvas angesehen, mitfühlende Wesen, die sozusagen ihren eigenen Eintritt in das Nirvana zurückgestellt haben, um der leidenden Menschheit zu helfen. Sie sind demnach auf einem guten Wege zur Buddhaschaft, sie entwickeln Perfektion in ihrer Weisheit und ihrem Mitgefühl zum Wohle aller Wesen. Dies rechtertigt, in Form einer Doktrin, die soziopolitische Mitwirkung der Dalai Lamas, als Ausdruck des mitfühlenden Wunsches eines Bodhisattvas, anderen zu helfen.«

?Hier sollten wir zwei Dinge feststellen, die der Dalai Lama nicht ist: Erstens, er ist nicht in einem einfachen Sinne ein ?Gott-König?. Er mag eine Art König sein, aber er ist kein Gott für den Buddhismus. Zweitens, ist der Dalai Lama nicht das ?Oberhaupt des Tibetischen Buddhismus? als Ganzes. Es gibt zahlreiche Traditionen im Buddhismus. Manche haben ein Oberhaupt benannt, andere nicht. Auch innerhalb Tibets gibt es mehrere Traditionen. Das Oberhaupt der Geluk Tradition ist der Abt des Ganden Klosters, als Nachfolger von Tsong kha pa, dem Begründer der Geluk Tradition im vierzehnten/fünfzehnten Jahrhundert.«

Paul Williams, »Dalai Lama«, in
Clarke, P. B., Encyclopedia of New Religious Movements
(New York: Routledge, 2006), S. 136.

Regierungsverantwortung
der Dalai Lamas

?Nur wenige der 14 Dalai Lamas regierten Tibet und wenn, dann meist nur für einige wenige Jahre.?

(Brauen 2005:6)

»In der Realität dürften insgesamt kaum mehr als fünfundvierzig Jahre der uneingeschränkten Regierungsgewalt der Dalai Lamas zusammenkommen. Die Dalai Lamas sechs und neun bis zwölf regierten gar nicht, die letzten vier, weil keiner von ihnen das regierungsfähige Alter erreichte. Der siebte Dalai Lama regierte uneingeschränkt nur drei Jahre und der achte überhaupt nur widerwillig und auch das phasenweise nicht allein. Lediglich der fünfte und der dreizehnte Dalai Lama können eine nennenswerte Regieruagsbeteiligung oder Alleinregierung vorweisen. Zwischen 1750 und 1950 gab es nur achtunddreißig Jahre, in denen kein Regent regierte!«

Jan-Ulrich Sobisch,
Lamakratie - Das Scheitern einer Regierungsform (PDF), S. 182,
Universität Hamburg

Der Fünfte Dalai Lama,
Ngawang Lobsang Gyatso

Der Fünfte Dalai Lama, Ngawang Lobsang Gyatso

?Der fünfte Dalai Lama, der in der tibetischen Geschichte einfach ?Der Gro?e Fünfte? genannt wird, ist bekannt als der Führer, dem es 1642 gelang, Tibet nach einem grausamen Bürgerkrieg zu vereinigen. Die ?ra des fünften Dalai Lama (in etwa von seiner Einsetzung als Herrscher von Tibet bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts, als seiner Regierung die Kontrolle über das Land zu entgleiten begann) gilt als pr?gender Zeitabschnitt bei der Herausbildung einer nationalen tibetischen Identit?t - eine Identit?t, die sich im Wesentlichen auf den Dalai Lama, den Potala-Palast der Dalai Lamas und die heiligen Tempel von Lhasa stützt. In dieser Zeit wandelte sich der Dalai Lama von einer Reinkarnation unter vielen, wie sie mit den verschiedenen buddhistischen Schulen assoziiert waren, zum wichtigsten Beschützer seines Landes. So bemerkte 1646 ein Schriftsteller, dass dank der guten Werke des fünften Dalai Lama ganz Tibet jetzt ?unter dem wohlwollenden Schutz eines wei?en Sonnenschirms zentriert? sei; und 1698 konstatierte ein anderer Schriftsteller, die Regierung des Dalai Lama diene dem Wohl Tibets ganz so wie ein Bodhisattva - der heilige Held des Mahayana Buddhismus - dem Wohl der gesamten Menschheit diene.?

Kurtis R. Schaeffer, »Der Fünfte Dalai Lama Ngawang Lobsang Gyatso«, in
DIE DALAI LAMAS: Tibets Reinkarnation des Bodhisattva Avalokite?vara,
ARNOLDSCHE Art Publishers,
Martin Brauen (Hrsg.), 2005, S. 65

Der Fünfte Dalai Lama:
Beurteilungen seiner Herrschaft I

?Gem?? der meisten Quellen war der [5.] Dalai Lama nach den Ma?st?ben seiner Zeit ein recht toleranter und gütiger Herrscher.?

Paul Williams, »Dalai Lama«, in
(Clarke, 2006, S. 136)

?Rückblickend erscheint Lobsang Gyatso, der ?Gro?e Fünfte?, dem Betrachter als überragende, allerdings auch als widersprüchliche Gestalt.?

Karl-Heinz Golzio / Pietro Bandini,
»Die vierzehn Wiedergeburten des Dalai Lama«,
O.W. Barth Verlag, 1997, S. 118

»Einmal an der Macht, zeigte er den anderen Schulen gegenüber beträchtliche Großzügigkeit. […] Ngawang Lobsang Gyatso wird von den Tibetern der ›Große Fünfte‹ genannt, und ohne jeden Zweifel war er ein ungewöhnlich kluger, willensstarker und doch gleichzeitig großmütiger Herrscher.«

Per Kvaerne, »Aufstieg und Untergang einer klösterlichen Tradition«, in:
Berchert, Heinz; Gombrich, Richard (Hrsg.):
»Der Buddhismus. Geschichte und Gegenwart«,
München 2000, S. 320

Der Fünfte Dalai Lama:
Beurteilungen seiner Herrschaft II

?Viele Tibeter gedenken insbesondere des V. Dalai Lama bis heute mit tiefer Ehrfurcht, die nicht allein religi?s, sondern mehr noch patriotisch begründet ist: Durch gro?es diplomatisches Geschick, allerdings auch durch nicht immer skrupul?sen Einsatz machtpolitischer und selbst milit?rischer Mittel gelang es Ngawang Lobzang Gyatso, dem ?Gro?en Fünften?, Tibet nach Jahrhunderten des Niedergangs wieder zu einen und in den Rang einer bedeutenden Regionalmacht zurückzuführen. Als erster Dalai Lama wurde er auch zum weltlichen Herrscher Tibets proklamiert. Unter seiner ?gide errang der Gelugpa-Orden endgültig die Vorherrschaft über die rivalisierenden lamaistischen Schulen, die teilweise durch blutigen Bürgerkrieg und inquisitorische Verfolgung unterworfen oder au?er Landes getrieben wurden.

Jedoch kehrte der Dalai Lama in seiner zweiten Lebenshälfte, nach Festigung seiner Macht und des tibetischen Staates, zu einer Politik der Mäßigung und Toleranz zurück, die seinem Charakter eher entsprach als die drastischen Maßnahmen, durch die er zur Herrschaft gelangte. Denn Ngawang Lobzang Gyatso war nicht nur ein Machtpolitiker und überragender Staatsmann, sondern ebenso ein spiritueller Meister mit ausgeprägter Neigung zu tantrischer Magie und lebhaftem Interesse auch an den Lehren anderer lamaistischer Orden. Zeitlebens empfing er, wie die meisten seiner Vorgänger, gebieterische Gesichte, die er gegen Ende seines Lebens in seinen ›Geheimen Visionen‹ niederlegte.«

(Golzio, Bandini 1997: 95)

Der Dreizehnte Dalai Lama,
Thubten Gyatso

Der Dreizehnte Dalai Lama, Thubten Gyatso

?Ein anderer, besonders wichtiger Dalai Lama war der Dreizehnte (1876-1933). Als starker Herrscher versuchte er, im Allgemeinen ohne Erfolg, Tibet zu modernisieren. ?Der gro?e Dreizehnte? nutzte den Vorteil des schwindenden Einflusses China im 1911 beginnenden Kollaps dessen Monarchie, um faktisch der vollst?ndigen nationalen Unabh?ngigkeit Tibets von China Geltung zu verschaffen. Ein Fakt, den die Tibeter von jeher als Tatsache erachtet haben.?

Paul Williams, »Dalai Lama«, in
(Clarke, 2006, S. 137)

?Manche m?gen sich vielleicht fragen, wie die Herrschaft des Dalai Lama im Vergleich mit europ?ischen oder amerikanischen Regierungschefs einzusch?tzen ist. Doch ein solcher Vergleich w?re nicht gerecht, es sei denn, man geht mehrere hundert Jahre in der europ?ischen Geschichte zurück, als Europa sich in demselben Zustand feudaler Herrschaft befand, wie es in Tibet heutzutage der Fall ist. Ganz sicher w?ren die Tibeter nicht glücklich, wenn sie auf dieselbe Art regiert würden wie die Menschen in England; und man kann wahrscheinlich zu Recht behaupten, dass sie im Gro?en und Ganzen glücklicher sind als die V?lker Europas oder Amerikas unter ihren Regierungen. Mit der Zeit werden gro?e Ver?nderungen kommen; aber wenn sie nicht langsam vonstatten gehen und die Menschen nicht bereit sind, sich anzupassen, dann werden sie gro?e Unzufriedenheit verursachen. Unterdessen l?uft die allgemeine Verwaltung Tibets in geordneteren Bahnen als die Verwaltung Chinas; der tibetische Lebensstandard ist h?her als der chinesische oder indische; und der Status der Frauen ist in Tibet besser als in beiden genannten L?ndern.?

Sir Charles Bell, »Der Große Dreizehnte:
Das unbekannte Leben des XIII. Dalai Lama von Tibet«,
Bastei Lübbe, 2005, S. 546

Der Dreizehnte Dalai Lama:
Beurteilungen seiner Herrschaft

?War der Dalai Lama im Gro?en und Ganzen ein guter Herrscher? Dies k?nnen wir mit Sicherheit bejahen, auf der geistlichen ebenso wie auf der weltlichen Seite. Was erstere betrifft, so hatte er die komplizierte Struktur des tibetischen Buddhismus schon als kleiner Junge mit ungeheurem Eifer studiert und eine au?ergew?hnliche Gelehrsamkeit erreicht. Er verlangte eine strengere Befolgung der m?nchischen Regeln, veranlasste die M?nche, ihren Studien weiter nachzugehen, bek?mpfte die Gier, Faulheit und Korruption unter ihnen und verminderte ihren Einfluss auf die Politik. So weit wie m?glich kümmerte er sich um die zahllosen religi?sen Bauwerke. In summa ist ganz sicher festzuhalten, dass er die Spiritualit?t des tibetischen Buddhismus vergr??ert hat.

Auf der weltlichen Seite stärkte er Recht und Gesetz, trat in engere Verbindung mit dem Volk, führte humanere Grundsätze in Verwaltung und Justiz ein und, wie oben bereits gesagt, verringerte die klösterliche Vorherrschaft in weltlichen Angelegenheiten. In der Hoffnung, damit einer chinesischen Invasion vorbeugen zu können, baute er gegen den Widerstand der Klöster eine Armee auf; vor seiner Herrschaft gab es praktisch keine Armee. In Anbetracht der sehr angespannten tibetischen Staatsfinanzen, des intensiven Widerstands der Klöster und anderer Schwierigkeiten hätte er kaum weiter gehen können, als er es tat.

Im Verlauf seiner Regierung beendete der Dalai Lama die chinesische Vorherrschaft in dem großen Teil Tibets, den er beherrschte, indem er chinesische Soldaten und Beamte daraus verbannte. Dieser Teil Tibets wurde zu einem vollkommen unabhängigen Königreich und blieb dies auch während der letzten 20 Jahre seines Lebens.«

Sir Charles Bell in (Bell 2005: 546-47)

Der Vierzehnte Dalai Lama,
Tenzin Gyatso

Der Vierzehnte Dalai Lama, Tenzin Gyatso

?Der jetzige vierzehnte Dalai Lama (Tenzin Gyatso) wurde 1935 geboren. Die Chinesen besetzten Tibet in den frühen 1950er Jahren, der Dalai Lama verlie? Tibet 1959. Er lebt jetzt als Flüchtling in Dharamsala, Nordindien, wo er der Tibetischen Regierung im Exil vorsteht. Als gelehrte und charismatische Pers?nlichkeit, hat er aktiv die Unabh?ngigkeit seines Landes von China vertreten. Durch seine h?ufigen Reisen, Belehrungen und Bücher macht er den Buddhismus bekannt, engagiert sich für den Weltfrieden sowie für die Erforschung von Buddhismus und Wissenschaft. Als Anwalt einer ?universellen Verantwortung und eines guten Herzens?, erhielt er den Nobelpreis im Jahre 1989.?

Paul Williams, »Dalai Lama«, in
(Clarke, 2006, S. 137)

Moralische Legitimation
der Herrschaft Geistlicher

Für Sobisch ist die moralische Legitimation der Herrschaft Geistlicher ?außerordentlich zweifelhaft?. Er konstatiert:

?Es zeigte sich auch in Tibet, da? moralische Integrit?t nicht automatisch mit der Zugeh?rigkeit zu einer Gruppe von Menschen erlangt wird, sondern allein auf pers?nlichen Entscheidungen basiert. Vielleicht sind es ?hnliche überlegungen gewesen, die den derzeitigen, vierzehnten Dalai Lama dazu bewogen haben, mehrmals unmi?verst?ndlich zu erkl?ren, da? er bei einer Rückkehr in ein freies Tibet kein politische Amt mehr übernehmen werde. Dies ist, so meine ich, keine schlechte Nachricht. Denn dieser Dalai Lama hat bewiesen, da? man auch ohne ein international anerkanntes politisches Amt inne zu haben durch ein glaubhaft an ethischen Grunds?tzen ausgerichtetes beharrliches Wirken einen enormen Einfluss in der Welt ausüben kann.?

Jan-Ulrich Sobisch,
Lamakratie - Das Scheitern einer Regierungsform (PDF), S. 190,
Universität Hamburg