Die Wahrheit des tibetischen Buddhismus

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Sexuelle Skandale der Lamas und Rinpoches

über die Dalai Lamas

Bevor der Buddhismus in Tibet eingeführt wurde, hatten die Tibetaner "Bön" als Volksglauben gehabt. Bön verehrt Geister, Gespenster und Götter, um ihren Segen zu erhalten. Bön gehört also zu lokalen Volksglauben.

Während der chinesischen Tang Dynastie, führte der tibetische König Songtsän Gampo den Buddhismus in Tibet ein und machte ihn zur Staatsreligion. Der sogenannte "Buddhismus" ist aber tantrischer Buddhismus, der sich in der Spätzeit des indischen Buddhismus ausbreitet. Der tantrische Buddhismus wird auch "linkshändigen Pfad" genannt, weil er die tantrische sexuelle Praxis macht. Um zur tibetischen Kultur zu passen, wird der tantrische Buddhismus mit "Bön" gemischt. Er wird dann noch exzessiver wegen dessen Glaubens an Geister und Gespenster.

Der tantrische Meister Atiśa lehrte die tantrische Sex heimlich. Padmasambhava lehrte sie dann aber offen. Der tibetische Buddhismus weichte nicht nur von buddhistischen Lehren ab, sondern auch von buddhistischer Form. Der tibetische Buddhismus gehört nicht zum Buddhismus und muss "Lamaismus" genannt.

   
                  Swami-Abuse (7) 4. Yogaschülerin berichtet: Ich habe dagegen, dass er vorgab, er hätte keinen Sex, und das Vertrauen benutzt, um uns in sein Bett zu bekommen

Swami-Abuse (7) 4. Yogaschülerin berichtet: Ich habe dagegen, dass er vorgab, er hätte keinen Sex, und das Vertrauen benutzt, um uns in sein Bett zu bekommen

 

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Swami-Maheshwarananda-Watch


4. Yogaschülerin berichtet

Ich war fast 20 Jahre lang Swami Maheshwaranandas Anhängerin. Ich war eine Kursleiterin von Yoga im täglichen Leben. Ich habe einige Jahre eines der Yoga-Zentren geleitet. Ich habe völlig an ihn geglaubt, bis zu der Nacht, über die ich Ihnen erzählen möchte. Ich war so froh, dass ich meinen spirituellen Weg gefunden hatte. Ich arbeitete für ihn in jeder freien Minute, die ich zur Verfügung hatte.

Das änderte sich seit der Erfahrung, die ich vor 15 Jahren mit Swami Maheshwarananda gemacht habe.

Er kam vor Beginn des Satsangs im Ashram hinter mir her und fragte mich, wie es mir gehe. Ich gab zu, dass ich einige Probleme mit meinem Studium an der Universität hatte. Er sagte mir, dass wir das später darüber reden könnten und lud mich ein, nach dem Satsang in die Wohnung zu kommen, in der er während seines Aufenthaltes in unserer Stadt lebte.

Nach dem Satsang säuberten wir den Ashram und dann nahm mich jemand mit dem Auto zu dieser Wohnung mit. In der Wohnung war zu diesem Zeitpunkt nur noch eine ältere Dame, die ich sehr gut kannte, sowie Swamiji. Er war im Schlafzimmer. Swamiji rief mich zu ihm hinein. Das Zimmer war nur wenig erleuchtet und die Luft war voll vom Duft der agarbatis (Räucherstäbchen). Swamiji forderte mich auf, näher zu kommen. Ich entschloss mich, auf dem Teppich Platz zu nehmen. Er forderte mich immer wieder auf, näher und näher zu kommen, und dann wies er mich an, mein T-Shirt und meinen BH auszuziehen und mich auf ihm niederzulegen. Dies tat ich, völlig verwirrt. Die ältere Dame kam in das Zimmer und brachte etwas. Ich fühlte mich unangenehm berührt, aber sie schien überhaupt nicht überrascht zu sein. Swamiji starrte lange Zeit in meine Augen. Ich erwiderte den Blick und fragte mich dabei, was für eine Sorte von Test dies sei. Seine obere Körperhälfte war nackt und er forderte mich auf, mein Herz an dem seinen wieder aufzuladen. Auf einmal fuhr er mit seiner Hand in meinen Schlüpfer und mit seinem Finger in meine Vagina und versuche mich sexuell zu stimulieren. Ich war in einem Schockzustand. Ich glaube, er fühlte meinen Widerspruch gleich zu Beginn, denn nun versuchte er mich mit folgenden Worten zu überzeugen: Das ist göttliche Glückseligkeit, Ananda. Ich wendete ein, dass dies nicht so sei. Er wiederholte denselben Ausspruch mit der göttlichen Glückseligkeit und ich entgegnete, dass dies nicht so ist. Er zog seine Hand zurück und befahl mir, mich anzuziehen. Er kam hinter mir her zur Eingangshalle und trug mir auf, dass ich mit niemanden darüber reden dürfe, was geschehen war. Dann fragte er mich, ob mein Vertrauen im gegenüber größer war. Ich wusste, was er von mir hören wollte, und obwohl ich es gar nicht wollte, antwortete ich mit „JA“. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wie ich anschließend heimgekommen bin. Ich erinnere mich nur noch an meine völlig verwirrten Gefühle.

Ich versuchte Jahre lang, mir zu erklären, was er getan hatte. Vielleicht tat er es, um mein schlechtes Karma zu verbrennen? Vielleicht tat er es, weil ich mit meinem vorherigen Partner eine schlechte sexuelle Erfahrung hatte, und er wollte mir helfen? Vielleicht prüfte er meine Ergebenheit, was ich bereit war zu geben, ob mich ihm völlig hingeben würde? Aber tief in meinem Herzen fühlte ich bereits von Anfang an: Dies waren nur Ausreden. Ich fürchtete mich davor meinen Guru zu verlieren, meinen Glauben, und mein Selbstvertrauen.

Als ich versuchte, mit jemanden von Yoga im täglichen Leben darüber zu sprechen, wurde es als ein Segnen bezeichnet, oder dass Swami Maheshwarananda mein Vertrauen auf die Probe gestellt hatte, oder dass ich gesegnet sei, dass er solch einen Glauben in mich habe und so etwas mit mir getan habe, dass er wirklich großes Vertrauen in mich gesetzt habe.

Ich kenne zwei andere Frauen von Yoga im täglichen Leben, die mit ihm sexuelle Erfahrungen gemacht hatten, eine freiwillig, eine unfreiwillig, aber sie wollten sich nicht mit mir darüber austauschen.

In den folgenden 15 Jahren begann ich mich langsam, langsam von meinen Bindungen an Swamiji und Yoga im täglichen Leben zu lösen. Swamiji versuchte mir in den folgenden Jahren gleichzeitig drei verschiedene Aufträge in drei verschiedenen Städten zu geben, und für mich war es unmöglich, diese Aufgaben in nur einem Körper zu erfüllen, und ich nahm noch nicht einmal eine der Aufgaben an.

Während des sexuellen Zusammentreffens hatte er mir gesagt, dass er der einzige Mann in diesem Universum für mich sei, aber später heiratete ich einen wundervollen Mann, und wir leben bereits mehr als 10 Jahre glücklich zusammen. Swamiji forderte mich auf, meine Heirat hintanzustellen, aber wir beschlossen, zu dem Zeitpunkt zu heiraten, den wir für uns wollten.

Aber ich habe 15 Jahre gebraucht, um diese Bindung komplett zu zerschneiden. Nun sage ich zu mir selbst ganz ehrlich: Mein Guru hat mich sexuell missbraucht, er hat mein Vertrauen missbraucht. Ich höre auf, ich beendige die Angelegenheit. Tatsache ist auch, dass ich ihm erlaubte, dies zu tun, weil ich ihm erlaubte, meinen gesunden Menschenverstand zu unterdrücken und meine Empfindsamkeit mir selbst gegenüber. Aber jetzt ist es vorbei. Aufrichtigkeit mir selbst gegenüber hat mich befreit. Jetzt bin ich wieder ich selbst, ich fühle mich ganz.

Vielleicht haben Sie solche Fragen: Habe ich NEIN gesagt, zu ihm direkt? Nein, das habe ich nicht. Warum? Ich war nach der Angelegenheit schockiert und suchte nach einem spirituellen Grund, warum er mir das angetan hatte. Habe ich etwas dagegen, dass er Sex hatte mit jungen Frauen? Nein, ich habe gar nichts dagegen, dass er Sex hatte mit seinen Anhängerinnen. Ich habe etwas dagegen, dass er vorgab, er hätte keinen Sex, und ich habe etwas gegen die Manipulation des Vertrauens, die er benutzt, um uns in sein Bett zu bekommen. Für mich bedeutet das Lügen. Warum wende ich mich jetzt an die Öffentlichkeit, möchte ich sein Werk und den Nutzen von Yoga leugnen und zerstören? Keinesfalls. Was wahr und wirklich ist an Yoga im täglichen Leben, wird bestehen bleiben. Aber alle seine Anhänger verdienen es, die Wahrheit zu erfahren. Ich fühle außerdem, dass ich es den anderen Frauen schulde, sie zu unterstützen, weil sie so mutig waren, ihre Zeugenaussagen zu veröffentlichen. Sie halfen mir sehr, den letzten Schritt zu tun. Wenn meine Bericht wenigstens einem Mädchen oder einer Frau hilft, über ihre schrecklichen Erfahrungen hinwegzukommen, oder noch besser, solche Erfahrungen zu verhindern, hat dieses Zeugnis seinen Zweck erfüllt.

Ich weiß, dass meine Erfahrung nicht so schrecklich ist wie die in den vorherigen Zeugenaussagen. Umso mehr habe ich damit eine lange Zeit gekämpft. Vielleicht hatte eine andere Frau ein ähnliches Erlebnis und versucht nun, sich einzureden, dass alles OK ist, was geschehen ist, völlig erklärlich, auch spirituell… Höre auf dich selbst und glaube an dich selbst. ES IST NICHT OK.



Die Dalai Lamas

»Die Dalai Lamas werden von ihren Anhängern als fortgeschrittene Mahayana Bodhisattvas angesehen, mitfühlende Wesen, die sozusagen ihren eigenen Eintritt in das Nirvana zurückgestellt haben, um der leidenden Menschheit zu helfen. Sie sind demnach auf einem guten Wege zur Buddhaschaft, sie entwickeln Perfektion in ihrer Weisheit und ihrem Mitgefühl zum Wohle aller Wesen. Dies rechtertigt, in Form einer Doktrin, die soziopolitische Mitwirkung der Dalai Lamas, als Ausdruck des mitfühlenden Wunsches eines Bodhisattvas, anderen zu helfen.«

?Hier sollten wir zwei Dinge feststellen, die der Dalai Lama nicht ist: Erstens, er ist nicht in einem einfachen Sinne ein ?Gott-König?. Er mag eine Art König sein, aber er ist kein Gott für den Buddhismus. Zweitens, ist der Dalai Lama nicht das ?Oberhaupt des Tibetischen Buddhismus? als Ganzes. Es gibt zahlreiche Traditionen im Buddhismus. Manche haben ein Oberhaupt benannt, andere nicht. Auch innerhalb Tibets gibt es mehrere Traditionen. Das Oberhaupt der Geluk Tradition ist der Abt des Ganden Klosters, als Nachfolger von Tsong kha pa, dem Begründer der Geluk Tradition im vierzehnten/fünfzehnten Jahrhundert.«

Paul Williams, »Dalai Lama«, in
Clarke, P. B., Encyclopedia of New Religious Movements
(New York: Routledge, 2006), S. 136.

Regierungsverantwortung
der Dalai Lamas

?Nur wenige der 14 Dalai Lamas regierten Tibet und wenn, dann meist nur für einige wenige Jahre.?

(Brauen 2005:6)

»In der Realität dürften insgesamt kaum mehr als fünfundvierzig Jahre der uneingeschränkten Regierungsgewalt der Dalai Lamas zusammenkommen. Die Dalai Lamas sechs und neun bis zwölf regierten gar nicht, die letzten vier, weil keiner von ihnen das regierungsfähige Alter erreichte. Der siebte Dalai Lama regierte uneingeschränkt nur drei Jahre und der achte überhaupt nur widerwillig und auch das phasenweise nicht allein. Lediglich der fünfte und der dreizehnte Dalai Lama können eine nennenswerte Regieruagsbeteiligung oder Alleinregierung vorweisen. Zwischen 1750 und 1950 gab es nur achtunddreißig Jahre, in denen kein Regent regierte!«

Jan-Ulrich Sobisch,
Lamakratie - Das Scheitern einer Regierungsform (PDF), S. 182,
Universität Hamburg

Der Fünfte Dalai Lama,
Ngawang Lobsang Gyatso

Der Fünfte Dalai Lama, Ngawang Lobsang Gyatso

?Der fünfte Dalai Lama, der in der tibetischen Geschichte einfach ?Der Gro?e Fünfte? genannt wird, ist bekannt als der Führer, dem es 1642 gelang, Tibet nach einem grausamen Bürgerkrieg zu vereinigen. Die ?ra des fünften Dalai Lama (in etwa von seiner Einsetzung als Herrscher von Tibet bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts, als seiner Regierung die Kontrolle über das Land zu entgleiten begann) gilt als pr?gender Zeitabschnitt bei der Herausbildung einer nationalen tibetischen Identit?t - eine Identit?t, die sich im Wesentlichen auf den Dalai Lama, den Potala-Palast der Dalai Lamas und die heiligen Tempel von Lhasa stützt. In dieser Zeit wandelte sich der Dalai Lama von einer Reinkarnation unter vielen, wie sie mit den verschiedenen buddhistischen Schulen assoziiert waren, zum wichtigsten Beschützer seines Landes. So bemerkte 1646 ein Schriftsteller, dass dank der guten Werke des fünften Dalai Lama ganz Tibet jetzt ?unter dem wohlwollenden Schutz eines wei?en Sonnenschirms zentriert? sei; und 1698 konstatierte ein anderer Schriftsteller, die Regierung des Dalai Lama diene dem Wohl Tibets ganz so wie ein Bodhisattva - der heilige Held des Mahayana Buddhismus - dem Wohl der gesamten Menschheit diene.?

Kurtis R. Schaeffer, »Der Fünfte Dalai Lama Ngawang Lobsang Gyatso«, in
DIE DALAI LAMAS: Tibets Reinkarnation des Bodhisattva Avalokite?vara,
ARNOLDSCHE Art Publishers,
Martin Brauen (Hrsg.), 2005, S. 65

Der Fünfte Dalai Lama:
Beurteilungen seiner Herrschaft I

?Gem?? der meisten Quellen war der [5.] Dalai Lama nach den Ma?st?ben seiner Zeit ein recht toleranter und gütiger Herrscher.?

Paul Williams, »Dalai Lama«, in
(Clarke, 2006, S. 136)

?Rückblickend erscheint Lobsang Gyatso, der ?Gro?e Fünfte?, dem Betrachter als überragende, allerdings auch als widersprüchliche Gestalt.?

Karl-Heinz Golzio / Pietro Bandini,
»Die vierzehn Wiedergeburten des Dalai Lama«,
O.W. Barth Verlag, 1997, S. 118

»Einmal an der Macht, zeigte er den anderen Schulen gegenüber beträchtliche Großzügigkeit. […] Ngawang Lobsang Gyatso wird von den Tibetern der ›Große Fünfte‹ genannt, und ohne jeden Zweifel war er ein ungewöhnlich kluger, willensstarker und doch gleichzeitig großmütiger Herrscher.«

Per Kvaerne, »Aufstieg und Untergang einer klösterlichen Tradition«, in:
Berchert, Heinz; Gombrich, Richard (Hrsg.):
»Der Buddhismus. Geschichte und Gegenwart«,
München 2000, S. 320

Der Fünfte Dalai Lama:
Beurteilungen seiner Herrschaft II

?Viele Tibeter gedenken insbesondere des V. Dalai Lama bis heute mit tiefer Ehrfurcht, die nicht allein religi?s, sondern mehr noch patriotisch begründet ist: Durch gro?es diplomatisches Geschick, allerdings auch durch nicht immer skrupul?sen Einsatz machtpolitischer und selbst milit?rischer Mittel gelang es Ngawang Lobzang Gyatso, dem ?Gro?en Fünften?, Tibet nach Jahrhunderten des Niedergangs wieder zu einen und in den Rang einer bedeutenden Regionalmacht zurückzuführen. Als erster Dalai Lama wurde er auch zum weltlichen Herrscher Tibets proklamiert. Unter seiner ?gide errang der Gelugpa-Orden endgültig die Vorherrschaft über die rivalisierenden lamaistischen Schulen, die teilweise durch blutigen Bürgerkrieg und inquisitorische Verfolgung unterworfen oder au?er Landes getrieben wurden.

Jedoch kehrte der Dalai Lama in seiner zweiten Lebenshälfte, nach Festigung seiner Macht und des tibetischen Staates, zu einer Politik der Mäßigung und Toleranz zurück, die seinem Charakter eher entsprach als die drastischen Maßnahmen, durch die er zur Herrschaft gelangte. Denn Ngawang Lobzang Gyatso war nicht nur ein Machtpolitiker und überragender Staatsmann, sondern ebenso ein spiritueller Meister mit ausgeprägter Neigung zu tantrischer Magie und lebhaftem Interesse auch an den Lehren anderer lamaistischer Orden. Zeitlebens empfing er, wie die meisten seiner Vorgänger, gebieterische Gesichte, die er gegen Ende seines Lebens in seinen ›Geheimen Visionen‹ niederlegte.«

(Golzio, Bandini 1997: 95)

Der Dreizehnte Dalai Lama,
Thubten Gyatso

Der Dreizehnte Dalai Lama, Thubten Gyatso

?Ein anderer, besonders wichtiger Dalai Lama war der Dreizehnte (1876-1933). Als starker Herrscher versuchte er, im Allgemeinen ohne Erfolg, Tibet zu modernisieren. ?Der gro?e Dreizehnte? nutzte den Vorteil des schwindenden Einflusses China im 1911 beginnenden Kollaps dessen Monarchie, um faktisch der vollst?ndigen nationalen Unabh?ngigkeit Tibets von China Geltung zu verschaffen. Ein Fakt, den die Tibeter von jeher als Tatsache erachtet haben.?

Paul Williams, »Dalai Lama«, in
(Clarke, 2006, S. 137)

?Manche m?gen sich vielleicht fragen, wie die Herrschaft des Dalai Lama im Vergleich mit europ?ischen oder amerikanischen Regierungschefs einzusch?tzen ist. Doch ein solcher Vergleich w?re nicht gerecht, es sei denn, man geht mehrere hundert Jahre in der europ?ischen Geschichte zurück, als Europa sich in demselben Zustand feudaler Herrschaft befand, wie es in Tibet heutzutage der Fall ist. Ganz sicher w?ren die Tibeter nicht glücklich, wenn sie auf dieselbe Art regiert würden wie die Menschen in England; und man kann wahrscheinlich zu Recht behaupten, dass sie im Gro?en und Ganzen glücklicher sind als die V?lker Europas oder Amerikas unter ihren Regierungen. Mit der Zeit werden gro?e Ver?nderungen kommen; aber wenn sie nicht langsam vonstatten gehen und die Menschen nicht bereit sind, sich anzupassen, dann werden sie gro?e Unzufriedenheit verursachen. Unterdessen l?uft die allgemeine Verwaltung Tibets in geordneteren Bahnen als die Verwaltung Chinas; der tibetische Lebensstandard ist h?her als der chinesische oder indische; und der Status der Frauen ist in Tibet besser als in beiden genannten L?ndern.?

Sir Charles Bell, »Der Große Dreizehnte:
Das unbekannte Leben des XIII. Dalai Lama von Tibet«,
Bastei Lübbe, 2005, S. 546

Der Dreizehnte Dalai Lama:
Beurteilungen seiner Herrschaft

?War der Dalai Lama im Gro?en und Ganzen ein guter Herrscher? Dies k?nnen wir mit Sicherheit bejahen, auf der geistlichen ebenso wie auf der weltlichen Seite. Was erstere betrifft, so hatte er die komplizierte Struktur des tibetischen Buddhismus schon als kleiner Junge mit ungeheurem Eifer studiert und eine au?ergew?hnliche Gelehrsamkeit erreicht. Er verlangte eine strengere Befolgung der m?nchischen Regeln, veranlasste die M?nche, ihren Studien weiter nachzugehen, bek?mpfte die Gier, Faulheit und Korruption unter ihnen und verminderte ihren Einfluss auf die Politik. So weit wie m?glich kümmerte er sich um die zahllosen religi?sen Bauwerke. In summa ist ganz sicher festzuhalten, dass er die Spiritualit?t des tibetischen Buddhismus vergr??ert hat.

Auf der weltlichen Seite stärkte er Recht und Gesetz, trat in engere Verbindung mit dem Volk, führte humanere Grundsätze in Verwaltung und Justiz ein und, wie oben bereits gesagt, verringerte die klösterliche Vorherrschaft in weltlichen Angelegenheiten. In der Hoffnung, damit einer chinesischen Invasion vorbeugen zu können, baute er gegen den Widerstand der Klöster eine Armee auf; vor seiner Herrschaft gab es praktisch keine Armee. In Anbetracht der sehr angespannten tibetischen Staatsfinanzen, des intensiven Widerstands der Klöster und anderer Schwierigkeiten hätte er kaum weiter gehen können, als er es tat.

Im Verlauf seiner Regierung beendete der Dalai Lama die chinesische Vorherrschaft in dem großen Teil Tibets, den er beherrschte, indem er chinesische Soldaten und Beamte daraus verbannte. Dieser Teil Tibets wurde zu einem vollkommen unabhängigen Königreich und blieb dies auch während der letzten 20 Jahre seines Lebens.«

Sir Charles Bell in (Bell 2005: 546-47)

Der Vierzehnte Dalai Lama,
Tenzin Gyatso

Der Vierzehnte Dalai Lama, Tenzin Gyatso

?Der jetzige vierzehnte Dalai Lama (Tenzin Gyatso) wurde 1935 geboren. Die Chinesen besetzten Tibet in den frühen 1950er Jahren, der Dalai Lama verlie? Tibet 1959. Er lebt jetzt als Flüchtling in Dharamsala, Nordindien, wo er der Tibetischen Regierung im Exil vorsteht. Als gelehrte und charismatische Pers?nlichkeit, hat er aktiv die Unabh?ngigkeit seines Landes von China vertreten. Durch seine h?ufigen Reisen, Belehrungen und Bücher macht er den Buddhismus bekannt, engagiert sich für den Weltfrieden sowie für die Erforschung von Buddhismus und Wissenschaft. Als Anwalt einer ?universellen Verantwortung und eines guten Herzens?, erhielt er den Nobelpreis im Jahre 1989.?

Paul Williams, »Dalai Lama«, in
(Clarke, 2006, S. 137)

Moralische Legitimation
der Herrschaft Geistlicher

Für Sobisch ist die moralische Legitimation der Herrschaft Geistlicher ?außerordentlich zweifelhaft?. Er konstatiert:

?Es zeigte sich auch in Tibet, da? moralische Integrit?t nicht automatisch mit der Zugeh?rigkeit zu einer Gruppe von Menschen erlangt wird, sondern allein auf pers?nlichen Entscheidungen basiert. Vielleicht sind es ?hnliche überlegungen gewesen, die den derzeitigen, vierzehnten Dalai Lama dazu bewogen haben, mehrmals unmi?verst?ndlich zu erkl?ren, da? er bei einer Rückkehr in ein freies Tibet kein politische Amt mehr übernehmen werde. Dies ist, so meine ich, keine schlechte Nachricht. Denn dieser Dalai Lama hat bewiesen, da? man auch ohne ein international anerkanntes politisches Amt inne zu haben durch ein glaubhaft an ethischen Grunds?tzen ausgerichtetes beharrliches Wirken einen enormen Einfluss in der Welt ausüben kann.?

Jan-Ulrich Sobisch,
Lamakratie - Das Scheitern einer Regierungsform (PDF), S. 190,
Universität Hamburg